Lithografie/Steindruck
Vorbereitung für den Druck eines Lithografie-Steins. Lithografie mit zwei Druckfarben.Lithografiestein schleifen. Lithografiestein schleifen in 8ten bewegen.
Eine künstlerische Technik.
Der Vorläufer des Offsetdrucks/Flachdrucks. Der Flachdruck/Lithografie beruht auf dem Prinzip der Abstoßung von Wasser und fetthaltiger Farbe.Stein bearbeiten, Farbauftrag mit Walze.Druckmaschine im Einsatz.Druckfarbe entfernen.Studentin bewegt den Hebel der Druckmaschine.
1. Vorbereitungen: Steine schleifen
Vor dem Schleifen werden die Steine durch eine diagonal aufgelegte Stahlleiste auf Unebenheiten kontrolliert (im Kreuz auflegen). Konvexe oder konkave Steine müssen vor dem Druck beim Schleifvorgang ausgeglichen werden. Vertiefungen erkennt man als Lichtspalt zwischen Leiste und Stein.
Tipp: Graue Steine sind härter als die gelben Steine. Es sollten immer Steine mit gleichen Unebenheiten und gleicher Härte (konvex/konkav) gegeneinander geschliffen werden. Die Fehler werden auf diese Weise besser ausgeglichen.
Der Stein wird gefeuchtet, danach wird das überschüssige Wasser mit einer Rakel entfernt und mit dem gröbsten Schleifkorn bestreut. Der Stein wird mit dem 80iger Korn solange geschliffen bis er keine alte Zeichnung mehr aufweist und die Oberfläche plan ist. Wassermenge: Ein paar Tropfen reichen sonst wird das Schleifkorn heruntergeschwemmt.
Siehe Abb.1 Steine aufeinder legen und dann den kleinen Stein in dem aufgezeigten Rhythmus bewegen. (Bewegungen ohne viel Druck „8ten“).
Wenn die Steine anfangen zu „kleben“, dann sorgfältig mit Wasser abspülen, das Überschüssige Wasser wie gehabt mit einer Rakel entfernen.
Folgende Quartzsandkorngrößen nacheinander zum Schleifen jeweils 1x benutzen: 80er, 100er, 120er, 150er, 180er, 220er, 250er, 280er. Lithografie, Lithopresse.Lithografie, Steindruck Vorbereitung, feuchten.Lithografie, Druckprozess.Lithografie, ausbessern.
Tipp: Fetttusche braucht eine feine Körnung des Steins. Bei Fettkreide reichen 150er-180er Oberflächenkörnungen
Die scharfen Kanten des Steins werden mit einer Raspel/Feile gebrochen Die Feile immer von oben nach unten führen.
Danach den Stein abspülen und mit einer Rakel abziehen.Lithografie, fertiger Stein.
2. Zeichnung aufbringen auf den Stein
Entsäuerung des Steins.
Der Stein wird unmittelbar vor dem Zeichnen mit Alaun vorbereitet. Tipp: Man sollte den Stein mehrfach mit Alaun behandeln, wenn die Zeichnung nicht in einem Tag fertiggestellt werden kann.
Ein paar Tropfen Alaun mit dem enstprechenden Alaunschwamm auf dem Stein verteilen, nach ein paar Minuten mit Wasser nachspülen und mit der Rakel abziehen. Die Oberfläche des Steins danach möglichst nicht mehr berühren.(Hautfett bleibt auf der Oberfläche)
(In Notfällen kann man auch mit Essigsäure statt Alaun arbeiten)
Die Zeichnung auf dem Stein etwa so platzieren, so dass etwa 2-4 cm Rand auf dem Stein übrig bleiben.
Material: Lithokreide
In Block oder Stiftform
Härtegrade der Lithokreide 1 entspricht weich bis 5 (hart).
Korrekturen werden mit einem scharfen Metall weggeschliffen (z B. Radiernadel).
Vorzeichnungen sollten mit fettfreien Materialien gemacht werden z B. mit Rötelkreide (z. B. Faber Castell 187 (186 hat Fettanteile)
Übertragungstechnik für die Zeichnung (seitenverkehrt mit Kohlepapier)
Die Rückseite von dem Transparentpapier wird mit Rötelkreide bearbeitet, danach die Zeichnung auf dem Transparentpapier nachziehen.
Seitenverkehrte Zeichnung aufbringen!
Farbe: Kreide, Tusche, Lavetusche/Feder, (Bleistift)
3. Ätzung der Zeichnung
Die Zeichnung des Steins mit Talkumpuder bestäuben (ganz feine Schicht) 8-10 Tropfen Säure in 20 ml Gummiarabicum lösen. 20 ml Gummiarabikum mit 3 Tropfen 60%iger Salpetersäure (für eine Kreidezeichnung).
Der Stein ist schon nach einer Stunde fertig für den Druck. Den Stein sollte man nach der Ätzung möglichst 1 Tag besser 3 Tage ruhen lassen.
Vor der Ätzung den Stein mit Talkumpuder überstäuben. (Dadurch wird eine gleichmässigere Ätzung erreicht.
Die Mischung (Säure) mit einem Schwamm gleichmäßig und dünn auf dem ganzen Stein auftragen (inkl. Randkanten).
Der Rest kann leider nicht mehr verwendet werden, weil sich die Konzentration in dem Gemisch schnell verändert (durch Verdunstung der Säure).
Über Lithographietusche:
Spezielle Lithographietuschen haben einen sehr hohen Fettgehalt Farbauftrag mit Hilfe eines Pinsel, Feder, Zahnbürstenspritzer, Materialdruck Lavetusche aus einem Block mit Wasser oder Spritus/Terpentinersatz, Benzin, Petroleum anrühren.
Lavestruktur bei Wasser partiell ätzen mit einem Pinsel.
- Ätzung: mit Gummiarabikum
- Ätzung: 3 Tropfen Säure auf 20ml für die zarten Zeichnungen.
- Ätzung: 8-10 Tropfen Säure für die kräftigen Grauwerte.
- Ätzung: Über 10 Tropfen für die dunklen Stellen.
Die Zwischenätzung mit einer höheren Konzentration (etwa die doppelte Menge)Lithografie, Druckblätter.
4. Vorarbeiten für den Druck:
- für die ersten 3 Probedrucke wird das graue, kostenlose Zeitungspapier verwendet (Zeitungsrollenpapier).
- Papiergrößen reißen. (Metallschiene)
- Eimer mit sauberem Wasser (3/4 Inhalt inklusive sauberer Schwamm zum feuchten).
- Schmutzwassereimer mit Schwamm.
- Flasche Arabicum
- Terpentinöl
- Auswaschtinktur (Comelin)
- Druckfarbe
- 2 Baumwollappen (einer davon kann sehr klein sein)
5. Andruck
Für die ersten Drucke nimmt man die schwarze Federfarbe (hart)
(wenig Farbe nehmen, den Ton auf dem Stein langsam aufbauen, in verschiedene Richtungen walzen)
Die farbigen Walzen (linker Ständer) müssen wieder gesäubert werden. Die Lederwalzen und Federfarbenwalzen (rechtes Regal, mit roter Markierung) nicht säubern.
Farbe dünn auf der Extra-Platte mit dem Spachtel auftragen und dann auswalzen. Der Lederbezug auf den Walzen vereinfachen das Verteilen der Farbe auf der Platte,
Walztechnik: locker vom Körper weg walzen, mit Schwung zum Körper zurück walzen.
Technik für genaue Passermarken auf dem Stein.
Papieranlage auf der Lithopresse:
Den Stein markieren auf der Lithopresse. Passermarken aus Regletten (Bleidruck) auf der Linolpresse zur Papieranlage.
Man kann auch Passermarken auf den Stein zeichen (mit Rötelkreide).
(Dafür wird natürlich ein entsprechend großer Stein gebraucht)
Reiber an der Maschine auswechseln. (Reiber so klein wie möglich und so groß wie nötig)
Den Anschlag hinten und vorne mit Klebestreifen und mit der Schaubvorrichung markieren.
Mit Gummiarabikum die alte Schicht auf dem Stein anlösen und mit Wasser (Schwamm) abspülen und mit sauberem Lappen abwedeln (kein Kontakt zu Oberfläche bis der Stein weitgehend trocken ist).
Mit ein paar Tropfen Terpentinöl wird die Farbe angelöst, (mit ganz kleinen Baumwollappen).
Bewegungen siehe Abb.
Ist die Farbe gelöst dann mit Auswaschtinktur verstärken, mit kleinen kreisenden Bewegungen (gleicher Lappen) und mit dem Schmutzwasserschwamm und viel Wasser abwaschen.
Wichtig: Vermeiden sie das Trocknen des Steines.
Die Oberflache mit wenig Wasser immer wieder feuchten, danach mit der Walze locker, ohne Druck wiederholt mit Farbe einwalzen (möglichst verschiedene Richtungen).
Wenn der Stein tont dann mit Säurelösungen entgegenwirken.
Stabilisierung der Zeichnung vor dem ersten ordentlichen Druck: Vor dem ersten ordentlichen Druck eine Zwischenätzung machen (etwa Gummiarabikum plus 8-10 Tropfen Salpetersäure) Ätzung nur vornehmen wenn der Stein mit Farbe merhfach gewalzt wurde.
Ränder für den Druck vorbereiten:
Mit Bimsstein die Farbreste entfernen. Danach mit der Randätze die Ränder von Fett befreien.
Reihenfolge beachten: Den Offsetkarton auf den Stein legen danach die PVC-Platte
Den Anpressdruck einstellen in der Maschine
Rad drehen bei heruntergedrücktem Hebel bis sich das Rad nicht mehr drehen läßt. Danach die Kurbel drehen (eine Umdrehung kleine Lithopresse, halbe Umdrehung große Lithopresse).
Vor dem Druck sollte der Stein nicht zu feucht sein sonst klebt das Papier eventuell auf dem Stein.
Fehlerquellen:
Farbe wird an manchen Stellen heruntergerissen!
Ungleichmäßige Farbverteilung auf dem Stein.
Papierfinger verhindern Schmutzfinger (aus Aluminium) auf den Drucken.
Der Stein ist nicht plan.
Verweilen des Anpressdruck auf einer Stelle.
Wissenswertes über den Farbdruck
Über Farbe: Federfarbe (hart) langsamer (gleichmässiger ) Farbaufbau auf dem Stein
Umdruckfarbe (mittelzäh)
Velourfarbe (weich) Kreidestrukturen laufen mit einer weichen Farbe sehr schnell zu.
Bei feinen Zeichnungen immer erst mit Federfarbe andrucken.
Wenn die Zeichnung nicht so differenziert ist, dann kann man auch sofort mit der Originalfarbe andrucken.
Die Grundfarben sind lasierend.
Farbe: Weiß
- Transparentweiß (zum aufhellen, durchlässiger Farbauftrag).
- Mischweiß
- Deckweiß
- Die Farbdosen immer sauber halten!
Buntfarben sind immer weicher, es sollte vorsichtiger gearbeitet werden (schon beim Adnruckprozess sollte hier geätzt werden)
Mehrfarbdruck: Für jede Farbe wird ein Stein gebraucht
Möglichst erst helle Farben drucken
Die Verlorene Form (Mehrfarbdruck)
Die Zeichnung wird dabei erweitert oder es werden Teile gelöscht. Mit Bimstein und Gummiarabikum/30 Tropfen Ätzeflüssigkeit.
6. Kreative Lithotechniken
- Seifentechnik: Hier wird mit Kernseifenlösung direkt auf dem Stein gearbeitet. Mit Stahlwolle kann man ebenfalls Steine bearbeiten.
- Irisdruck (mit Trocknungsverzögerer)
- Puzzledruck (mit dem Pinsel einfärben)
- Drucken auf Klarsichtfolie
- Ätzdruck
7. Lagerung des Steines für spätere Drucke
Den Stein immer mit einem Stück Papier gegen Staub schützen.
Material: Papier für den Druck
Geeignet sind alle Papiersorten mit einer glatten Oberfläche z B. Bütten, Offsetkarton, Folien, rauhe Papiere sollten gefeuchtet werden (1-2 Tage). Impressum:© 2018 von K. Kaufmann Bethlehemstraße 14 30451 Hannover fon: (0511) 489 77 555 mail: K.Kaufmann{at}design-date{dot}de